Kunst und Kaugummi
Mit dem Motiv will Neuse auf das Ärgernis von Kaugummis im öffentlichen Raum hinweisen – für ihn auch ein politisches Thema, dem er eine ganze Ausstellung gewidmet hat. Dass der Landtag sein Werk in den Bestand der Kunstsammlung aufnehme, erzählt er bei der Übergabe, sei für ihn ein „freudiges Ereignis“ und ein Zeichen dafür, dass die Kunst Gehör finde in der Politik.
Der nordrhein-westfälische Landtag ist eines der wenigen Landesparlamente mit eigener Kunstsammlung. Unter den Exponaten finden sich stilbildende Werke von Künstlern, von denen wichtige Impulse für die deutsche Kunstszene in den 1950er-Jahren ausgingen. Dazu zählen Emil Schumacher und Heinrich Siepmann, die zur Künstlergruppe „junger westen“ gehörten, Winfried Gaul und Peter Brüning aus dem Kreis der „Gruppe 53“ sowie Bernhard Schultze und Karl Otto Götz, die als Mitglieder der Gruppe „Quadriga“ mit ihrer abstrakten, nichtgeometrischen Kunst dem Stil des sogenannten Informel verpflichtet waren.
In Auseinandersetzung mit diesen Ansätzen entstand Ende der 1950er-Jahre die „ZERO“- Gruppe um Otto Piene, Heinz Mack und später auch Günther Uecker, von denen sich ebenfalls Werke im Kunstbestand des Landtags finden. Zwei weitere Schwerpunkte hat die Sammlung: Die „Düsseldorfer Malerschule“ (1819–1918) ist mit Werken von Künstlern wie Josef Kohlschein dem Jüngeren und Georg Hambüchen vertreten, der „Rheinische Expressionismus“ mit Werken von Heinrich Nauen, Walter Ophey und Otto Pankok, die zu den wichtigsten Vertretern dieses Stils zählen.