Opernhaus

Am 2. Oktober 1946 konstituierte sich der von der britischen Militärregierung ernannte Landtag Nordrhein-Westfalen im Düsseldorfer Opernhaus. Das 1875 eröffnete Gebäude war durch Luftangriffe im November 1943 stark beschädigt worden und wurde nach dem Krieg provisorisch wieder hergerichtet. 

Das Opernhaus war der einzige Ort in der neuen Landeshauptstadt, der für eine feierliche Konstituierung des Landesparlaments infrage kam. Wichtigste britische Vertreter an diesem Tag waren der Oberbefehlshaber der britischen Besatzungszone, Sir Sholto Douglas, sowie der Zivilbeauftragte der Besatzungsmacht für Nordrhein-Westfalen, William Asbury. Wichtigster Deutscher war der im Sommer 1946 von den Briten ernannte parteilose Ministerpräsident Rudolf Amelunxen.

Die Abgeordneten fanden im Zuschauerraum Platz. Weitere Parkettplätze, die Logen und die Ränge füllten britische Militärs und zahlreiche deutsche Ehrengäste, darunter Oberbürgermeister, Oberstadtdirektoren, Landräte, Oberkreisdirektoren, Oberstaatsanwälte und Journalisten.

Nach Reden des Ministerpräsidenten sowie des Oberbefehlshabers fand die Konstituierung des Landtags statt. Zum ersten Landtagspräsidenten wurde Ernst Gnoß (SPD) gewählt, ebenso einstimmig wie seine beiden Stellvertreter Karl Arnold (CDU) und Konrad Skrentny (KPD). Es folgte die erste Regierungserklärung Amelunxens und die sich anschließende Aussprache. Mit einem kurzen Schlusswort des Landtagspräsidenten endete die Sitzung nach etwa zwei Stunden.

Die zweite Sitzung des Landesparlaments fand bereits in den Henkel-Werken in Düsseldorf-Holthausen statt. Nordrhein-Westfalen hatte von nun an ein eigenes Landesparlament.

Die Fraktionen im Landtag NRW