Villa Horion

Die „Villa Horion“ wurde 1910/11 ursprünglich als Dienstsitz des Landeshauptmanns der Rheinprovinz erbaut. 

Seit 1922 war dies bis zu seinem Tod im Februar 1933 Johannes Horion. In Erinnerung an diesen letzten demokratisch gewählten Landeshauptmann wurde dessen Dienstsitz seit den 40er Jahren als „Villa Horion“ bezeichnet.

Nach dem Krieg diente das Gebäude bis 1956 als britisches Offizierskasino. 1958 beschloss das Kabinett unter Ministerpräsident Franz Meyers (CDU), dass die Villa Horion künftiger Dienstsitz des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten mit Staatskanzlei werden sollte. Ein Kernstück des neugestalteten Amtssitzes war der Kabinettssaal mit seinem runden Tisch sowie einem Teakholzrelief mit einer Nordrhein-Westfalen-Karte, auf der die (damalige) Verwaltungsgliederung des Landes erkennbar ist.

Nach Franz Meyers waren die sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Heinz Kühn (1966 bis 1978), Johannes Rau (1978 bis 1998) und Wolfgang Clement (1998 bis 2002) Hausherren der Villa Horion. Clement verlegte den Sitz der Staatskanzlei 1999 in das in Landtagsnähe gelegene Bürohochhaus „Stadttor“. Ministerpräsident Armin Laschet kündigte 2017, den Sitz der Staatskanzlei zurück an den Rhein zu verlegen - in das historische Landeshaus neben der Villa Horion.

Derzeit ist in der Villa das Petitionsreferat der Landtagsverwaltung untergebracht. Im Herbst 2016 eröffnete dort das Haus der Parlamentsgeschichte, das mit geführten Touren 70 Jahre Demokratie in NRW erlebbar macht.

Der historische Kabinettssaal ist unverändert erhalten. Vor der Villa stehen Skulpturen der beiden Ministerpräsidenten Karl Arnold und Johannes Rau.

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