Jüdischer Kulturabend im Landtag

01.12.2022 - Ganz im Zeichen der jüdischen Kultur stand eine stimmungsvolle Veranstaltung im Landtag Nordrhein-Westfalen. Auf Einladung von Präsident André Kuper sang die Berliner Schauspielerin und Musikerin Sharon Brauner jiddische Lieder und erzählte auf humorvolle Weise über jüdisches Leben. Ergänzt wurde die Veranstaltung durch Lesungen von Barbara Bišický-Ehrlich.

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 „Jüdischer Kulturabend“
 
Off-Stimme: 
 
Ganz im Zeichen der jüdischen Kultur stand eine stimmungsvolle Veranstaltung Ende November im Landtag Nordrhein-Westfalen. 
 
Auf Einladung von Präsident André Kuper sang die Berliner Schauspielerin und Musikerin Sharon Brauner jiddische Lieder und erzählte auf humorvolle Weise über jüdisches Leben. 
 
Ergänzt wurde die Veranstaltung durch Lesungen von Barbara Bišický-Ehrlich. 
 
Die Frankfurter Autorin schreibt über das Alltagsleben von Jüdinnen und Juden in Deutschland. Sie will die Vielfalt jüdischen Lebens zeigen, um Befangenheit und Vorurteilen zu begegnen. 
 
Der Präsident begrüßte zahlreiche Gäste zum „Jüdischen Kulturabend“ im Landesparlament. 
 
Die Veranstaltung bezeichnete er als ein Zeichen gegen Antisemitismus – insbesondere nach dem jüngsten Anschlag auf die Alte und die Neue Synagoge in Essen sowie weitere Vorfälle im Ruhrgebiet. 
 
André Kuper, Präsident des Landtags Nordrhein-Westfalen: 
 
Wir verbringen diesen Kulturabend mit jüdischer und jiddischer Musik, mit Geschichten rund ums Judentum jetzt erst recht.
 
(Applaus)
 
Jetzt ist dieser Abend – ungewollt – zu einem Statement geworden: einem Statement zu jüdischem Leben, zur jahrhundertewährenden jüdischen Kultur in unserem Land.
 
Er ist in diesem Augenblick unsere Antwort auch auf Essen:
 
Wir zeigen Gesicht. Wir zeigen den Reichtum jüdischer Kultur.
 
Und damit, so hoffe ich, setzen wir zugleich ein wirksames Zeichen gegen Antisemitismus.
 
Wer zusammen singt und sich Geschichten vorliest, der nimmt Angst und auch Vorurteile!
 
Off-Stimme: 
 
Und der Vorsitzendes des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein, Dr. Oded Horowitz, hob die Bedeutung der Gemeinschaft und des Austauschs hervor.  
 
Dr. Oded Horowitz, Vorsitzender des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein:
 
Ich finde es schön, dass wir immer wieder im Landtag zusammenkommen. Vor vielen Jahren hat der Landesverband Nordrhein die Idee vorgebracht, dass wir zu Chanukka, unserem Lichterfest, hier im Landtag eine gemeinsame Feier ausrichten. Der Gedanke war einfach. Wir wollen Licht in der dunklen Jahreszeit von der jüdischen Perspektive aus einbringen. Und ich fand es damals ganz toll und herrlich, das es aufgenommen wurde. Und seitdem haben wir jedes Jahr diese Veranstaltung hier im Haus.
 
In diesem Jahr ist es durch die terminliche Situation, dass Weihnachten und Chanukka sich überlappen, problematisch. Deshalb fand ich Idee ganz toll, das wir einen jüdischen Kulturabend machen, der uns die Möglichkeit gibt, trotzdem ein bisschen Judentum miteinzubringen. Deshalb bin ich auch froh, dass wir den Abend in künstlerischer Begleitung gestalten können. Das Entscheidende ist, dass wir zusammenkommen.

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