Vor drei Jahrzehnten verübten Rechtsextremisten in Solingen einen verheerenden Brandanschlag, der fünf Menschenleben forderte. Gürsün İnce (27), Hatice Genç (18), Gülüstan Öztürk (12), Hülya Genç (9) und Saime Genç (4) kamen bei dem Anschlag ums Leben. Weitere Familienmitglieder wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt. Der Landesintegrationsrat Nordrhein-Westfalen und der Landtag haben gemeinsam der Opfer des Brandanschlags gedacht und gemeinsam zum Einsatz gegen Rassismus aufgerufen.
Rainer Schmeltzer, Vizepräsident des Landtags Nordrhein-Westfalen, rief in Anbetracht aktueller Entwicklungen zum Zusammenhalt auf: „Rassismus und Fremdenhass, Intoleranz und Hetze sind immer noch mit ihren vielen hässlichen Fratzen in unserer Gegenwart präsent. Sie sind noch immer eine Bedrohung für Leib und Leben, für unser demokratisches Miteinander in Freiheit, in Frieden, in Vielfalt. Darum ist es wichtig, dass wir Demokratinnen und Demokraten erinnern, dass wir ebenso wachsam wie wehrhaft bleiben.“
Özlem Genç sprach während der Gedenkveranstaltung zu den rund 200 Gästen. Sie ist Enkelin der 2022 verstorbenen Friedensbotschafterin Mevlüde Genç, die Mutter und Großmutter der Anschlagsopfer war. Tayfun Keltek, Vorsitzender des Landesintegrationsrates NRW, wandte sich mit einem Grußwort an die Gäste des Parlamentarischen Abends. Der Film "Hört uns zu –der Anschlag von Solingen“ rief die Bilder aus Solingen wieder in Erinnerung. Und Dr. Andreas Zick, Leiter des Instituts für interdisziplinäre Konflikt, und Gewaltforschung der Universität Bielefeld gab ein aktuelles Lagebild des Rassismus in unserem Land.