LANDTAG
NORDRHEIN-WESTFALEN
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E 17/1914 |
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21.06.2021 |
Unterausschuss Kommission zur Wahrnehmung der Belange der Kinder
des Ausschuss für Familie, Kinder und Jugend
(Kinderschutzkommission)
Britta Altenkamp MdL
Einladung
14. Sitzung (öffentlich,
Livestream)
der Kommission zur Wahrnehmung der Belange der Kinder
(Kinderschutzkommission)
am Montag, dem 28. Juni 2021,
10.00 Uhr bis 13.30 Uhr, Plenarsaal
Landtag Nordrhein-Westfalen
Platz des Landtags 1
40221 Düsseldorf
Gemäß § 53 Absatz 1 der Geschäftsordnung des Landtags berufe ich den Unterausschuss ein und setze folgende Tagesordnung fest:
Tagesordnung
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Bildung und Schule
- Anhörung von Sachverständigen -
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gez. Britta Altenkamp |
F. d. R.
Markus Müller
Kommissionsassistent
Anlage
Verteiler
Fragenkatalog
der Kinderschutzkommission
„Bildung und Schule“
Montag, 28. Juni 2021
10.00 Uhr bis 13.30 Uhr, Plenarsaal
Verteiler
Landschaftsverband Rheinland Köln
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Landschaftsverband Westfalen-Lippe Münster
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Landesstelle
Schulpsychologie und Schulpsychologisches Krisenmanagement
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Zartbitter Köln e.V.
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Betroffenenrat beim UBSKM c/o Unabhängiger Beauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs Berlin |
Peter
Gathen
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Deutscher Kinderschutzbund
Landesverband NRW e.V.
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Katholisches Büro NRW Vertretung der Bischöfe in Nordrhein-Westfalen Düsseldorf
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Evangelisches
Büro NRW
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Professorin Dr. Sabine Maschke Marburg
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Professor Dr. Ludwig Stecher Justus-Liebig Universität Gießen Gießen
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Fliedner
Fachhochschule Düsseldorf
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Schriftliche Anhörung von Sachverständigen
der Kinderschutzkommission
„Bildung und Schule“
Fragenkatalog
1. Datenlage zu (sexualisierter) Gewalt in Bildungseinrichtungen
a. Welche Formen von (sexualisierter) Gewalt unter Kindern in Bildungseinrichtungen sind bekannt? Gibt es dazu eine valide Datenlage?
b. Liegen Daten zu Täterstrategien in Bildungseinrichtungen vor? Gibt es Daten und Erfahrungen zur Täterschaft innerhalb des Personals? Gibt es Ansätze, Täterstrategien in Bildungseinrichtungen zu entdecken und zu enttarnen?
2. Kinderschutzstrukturen in Kita, Schule und weiteren Bildungseinrichtungen
a. Wie bewerten Sie die bestehenden Kinderschutzstrukturen in Kita, Schule und weiteren (außerschulischen) Bildungseinrichtungen?
b. Wie müssen (exemplarische) Schutzkonzepte in den Bildungseinrichtungen vor Ort im Idealfall aufgebaut, ausgestaltet und weiterentwickelt werden? Wie können Bildungseinrichtungen zu einem Schutzraum (vor sexualisierter Gewalt) werden?
c. Wie gestalten sich die Versorgung mit, die Inanspruchnahme von und die Nachfrage nach schulpsychologischer Expertise in Nordrhein-Westfalen?
d. Wie gestaltet sich die die Zusammenarbeit von Schulen und weiteren Bildungseinrichtungen mit externen Akteuren, bspw. im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe?
3. Welche Auswirkungen haben Missbrauch, Misshandlung und Vernachlässigung auf die (schulische) Entwicklung von Kindern und Jugendlichen?
4. Sensibilisierung und Thematisierung in Kita, Schule und weiteren Bildungseinrichtungen
a. Wie kann das Thema sexualisierte Gewalt in Bildungseinrichtungen enttabuisiert werden?
b. Werden pädagogische Fachkräfte während ihrer Aus-/Fortbildung hinreichend darauf vorbereitet, betroffenen Kindern und Jugendlichen Hilfestellungen leisten zu können? Wie gestalten sich das (künftige) Fort- und Weiterbildungsangebot sowie der -bedarf für pädagogische Fachkräfte im Bereich Kinderschutz?
c. Wie werden Eltern von Kita-/Schulkindern über das Thema Kinder-/Jugendschutz informiert und ggf. einbezogen?
d. Ab welchem Alter und durch welche Lehr-/Lernmethoden sowie Informationsangebote werden Kinder und Jugendliche für das Thema Kinder-/Jugendschutz im analogen und digitalen Leben sensibilisiert? Wie werden ihnen Grenzen im persönlichen Umgang vermittelt?
e. Was macht es Kindern und Jugendlichen so schwer, im Kontext Schule über sexualisierte Gewalt zu sprechen?
f. Welchen Einfluss haben Macht und Abhängigkeitsverhältnisse auf die Kinder, die sexualisierte Gewalt erfahren haben? Bzw. inwiefern tragen diese dazu bei? Welche Ambivalenzen liegen möglichweise beim Kind vor?
g. Peer-to-peer-Ansatz: Wie können Kinder und Jugendliche in die Lage versetzt werden, Gefährdungen für ihr Wohl und das Wohl ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler sowie Freundinnen und Freunden zu erkennen und wie können ihnen Handlungsmöglichkeiten im Fall eines Übergriffs vermittelt werden?
h. Wie können pädagogische Fachkräfte zu vertrauenswürdigen und kompetenten Ansprechpartnern und Anlaufstellen für betroffene Kinder und Jugendliche werden?
5. Nennen Sie bitte Best Practice-Beispiele für wirksamen Kinder- und Jugendschutz in Bildungseinrichtungen, bspw. im Hinblick auf effektive Präventions- und Schutzstrukturen und Kooperationen.
6. Inwiefern besteht in den Bereichen Bildung und Schule Handlungsbedarf auf den verschiedenen politischen Ebenen, um einen effektiven Kinder- und Jugendschutz gewährleisten zu können?
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