"100 Jahre Ende Erster Weltkrieg"

23.11.2018 - Am 13. November 2018 hat der Landtag an das Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren erinnert und zugleich die deutsch-französische Aussöhnung und die heutige Freundschaft beider Länder gewürdigt. Mehr zu der Veranstaltung erfahren Sie in einem neuen Video des Landtags.

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Gedenkveranstaltung „100 Jahre Ende Erster Weltkrieg“

Off-Stimme:

„Mit einer Veranstaltung hat der Landtag Nordrhein-Westfalen an das Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren erinnert. Zugleich wurden die Aussöhnung zwischen Frankreich und Deutschland und die Freundschaft beider Länder gewürdigt. Eingeladen hatten der Präsident des Landtags, André Kuper, und die Parlamentariergruppe NRW-Frankreich.

Der Vorsitzende der Parlamentariergruppe, Landtags-Vizepräsident Oliver Keymis, begrüßte mehrere Hundert Gäste im Plenarsaal: Er sagte:“

 

Oliver Keymis, Vizepräsident des Landtags Nordrhein-Westfalen und Vorsitzender der Parlamentariergruppe NRW-Frankreich:

„Wir denken heute an diesem 13. November 2018 aber auch an die Opfer der furchtbaren Anschläge in Paris vor genau drei Jahren. Einmal mehr wurden wir uns in Europa im Angesicht dieser ungeheuerlichen Verbrechen bewusst, dass unsere gemeinsamen Werte Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit unverbrüchlich zur europäischen Identität gehören. Liberté, Egalité, Fraternité.“

 

Off-Stimme:

„Der Präsident des Landtags, André Kuper, erinnerte an den deutsch-französischen Freundschaftsvertrag von 1963, den Élysée-Vertrag. Er mahnte:“

 

André Kuper, Präsident des Landtags Nordrhein-Westfalen:

„Europa war immer dann erfolgreich, wenn sich Deutschland und Frankreich einig waren. Wenn sie als Antriebskräfte fungiert und die anderen mitgenommen haben. Doch wir alle wissen, die Einheit Europas, die eigentlich gelebte Wirklichkeit sein sollte, ja müsste, ist brüchig geworden. Nicht wenige reden einem neuen Nationalismus das Wort. Und deshalb dürfen wir, Deutsche und Franzosen, die Hände jetzt nicht in den Schoß legen und nachlässig werden. Auch beste Freundschaften müssen gepflegt werden.“

 

Off- Stimme:

„Die französische Botschafterin in Deutschland, Anne-Marie Descôtes, sagte:“

 

Anne-Marie Descôtes, Botschafterin der Republik Frankreich:

„Bundeskanzler Adenauer und Staatspräsident de Gaulle mussten zahlreiche Herausforderungen überwinden, bis sie im Jahr 1963 den Élysée-Vertrag unterzeichneten. Heute müssen wir weitergehen. Und deshalb wollen wir auch diesen Élysée-Vertrag im Jahr 2019 erneuern, um der Partnerschaft zwischen unseren beiden Ländern einen neuen Schwung zu geben.“

 

Off-Stimme:

Ministerpräsident Armin Laschet hob hervor:“

 

Armin Laschet, nordrhein-westfälischer Ministerpräsident:

„Präsident Macron hat am Sonntag daran erinnert, dass Patriotismus das Gegenteil von Nationalismus ist. Nationalismus sei ein Verrat am Patriotismus, in dem man sagt: Unsere Interessen zuerst, was scheren uns die anderen. Konrad Adenauer wusste, dass der Weg Frankreichs und Deutschlands in die Zukunft Seite an Seite gegangen werden musste. In seiner ersten Regierungserklärung 1949 in Bonn sagte er, der deutsch-französische Gegensatz, der Hunderte von Jahren die europäische Politik beherrscht und zu manchen Kriegen, zu Zerstörungen und zu Blutvergießen Anlass gegeben hat, muss endgültig aus der Welt geschafft werden. Und für Adenauer war das eine Herzensangelegenheit, und dazu gehörte gewiss auch die persönliche Freundschaft, nach anfänglicher Skepsis, mit Charles de Gaulle.“

 

Off-Stimme:

„Mit der Veranstaltung wurde die Ausstellung „14/18 – Mitten in Europa“ des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge eröffnet. Sie zeigt

unter anderem den politischen Weg in den Krieg, der als Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts gilt, und das Schicksal der Soldaten und der Bevölkerung.

Der nordrhein-westfälische Landesvorsitzende des Volksbunds, Thomas Kutschaty, erläuterte die Jugendarbeit des Verbands.“

 

Thomas Kutschaty, Landesvorsitzender NRW des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge:

„Der Volksbund bringt Jugendliche aus ganz Europa auf Kriegsgräberstätten in ganz Europa zusammen. Die jungen Menschen beschäftigen sich dort sehr differenziert mit den Biografien der Kriegstoten und lernen auf diese Weise die unterschiedlichen Erzählungen der Weltkriege, aber auch die unterschiedlichen Sichtweisen auf den Krieg kennen. Das ist nicht nur Gewaltprävention, das ist, meine Damen und Herren, ein Beitrag zur europäischen Integration.“

 

Off-Stimme:

„Zum Ende der Gedenkstunde berichteten Jugendliche der Kreuzschule Heek und des Luisen-Gymnasiums Düsseldorf im Gespräch mit Vizepräsident Keymis eindrücklich von ihren Besuchen auf Kriegsgräberstätten und stellten fest.“

Schüler:

„Also ich denke mal, dass ein gemeinsames Europa, wie es auch heute schon mehrmals angesprochen wurde, etwas sehr Wichtiges ist und etwas, das wir definitiv bewahren sollten und deshalb auch wir als Jugend, die jetzt darin aufwächst und nur ein friedliches Europa kennt, alles daran setzen sollte, das beizubehalten und wirklich daran zu arbeiten, auch noch zukünftige Projekte durchzusetzen.“

 

Die Fraktionen im Landtag NRW