Die Zeitzeugin Tamar Dreifuss erinnerte mit bewegenden Worten an ihre Flucht vor den Nationalsozialisten. Aufgrund der Corona-Pandemie fand die Veranstaltung im Hybrid-Format mit einer reduzierten Anzahl von Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor Ort statt. Bei der Gedenkstunde sprachen André Kuper, Präsident des Landtags, der Ministerpräsident des Landes, Hendrik Wüst, und Abraham Lehrer, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland als Vertreter der jüdischen Verbände in Nordrhein-Westfalen. Das Konzentrationslager Auschwitz war am 27. Januar 1945 von sowjetischen Soldaten befreit worden. In Zukunft soll jedes Jahr am 27. Januar ein gemeinsames Gedenken für Nordrhein-Westfalen stattfinden.
Tamar Dreifuss erlebte 1940 den deutschen Einmarsch im litauischen Ponar bei Wilna und die Ermordung vieler Jüdinnen und Juden. Die Familie wurde 1941 ins Wilnaer Ghetto deportiert. Mit der Auflösung des Ghettos zerbrach die Familie. Der Vater starb im Konzentrationslager, die Mutter konnte mit Tamar Dreifuss fliehen. Tamar Dreifuss, hat die Aufzeichnungen ihrer Mutter für das Buch „Sag niemals, das ist dein letzter Weg“ aus dem Jiddischen übersetzt.