Das dreistündige Programm startet jeweils um 9 Uhr und 12 Uhr. Neben der Simulation einer Plenarsitzung steht ein Austausch mit Präsident André Kuper oder einem Stellvertreter oder Stellvertreterin im Mittelpunkt. Das Programm verdeutlicht die Bedeutung der Landesverfassung, die in diesem Jahr 75 Jahre alt wird. Und es macht die Funktionsweise der parlamentarischen Demokratie greifbar.
Vier Jahre nach der Gründung des Landes Nordrhein-Westfalen durch die britische Militärregierung verabschiedete der Landtag am 6. Juni 1950 die nordrhein-westfälische Landesverfassung. Die Bürgerinnen und Bürger stimmten beim Volksentscheid am 18. Juni 1950 für die neue Verfassung. Sie trat am 11. Juli 1950 in Kraft. Die Landesverfassung schreibt unter anderem die Achtung der Menschenrechte, die Gewaltenteilung, die parlamentarische Demokratie und den Föderalismus fest. Landtag, Landesregierung und Verfassungsgerichtshof werden durch sie garantiert. Sie ist ergänzt durch Regelungen zur Familie, Schule, Kultur, Religion, Arbeit und Wirtschaft.
2002 hat der Landtag Nordrhein-Westfalen die Rechte von Kindern und Jugendlichen in die Verfassung aufgenommen. Sie garantieren unter anderem den Anspruch auf eine gewaltfreie Erziehung.
Die Aktionstage „Landtag macht Schule“ sind ein zentrales Element der Demokratiebildung des Landtags und fanden erstmals 2018 statt. Neben den Besuchen im Parlamentsgebäude bringt das Präsidium die Demokratiearbeit auch direkt in die Schulen: Im vergangenen Jahr nahmen mehr als 17.000 Kinder und Jugendliche an Schulveranstaltungen teil, die eine interaktive Ausstellung und eine Nachbildung des Rednerpults des Plenarsaals umfassten.