16.12.2022

Landtag gedenkt ermordeter Sinti und Roma

Am 80. Jahrestag des „Auschwitz-Erlasses" gedenkt der Landtag der verfolgten und ermordeten Sinti und Roma. Landtagsvizepräsidentin Berivan Aymaz hat heute Abend gemeinsam mit dem Düsseldorfer Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und Roman Franz, Vorsitzender des Landesverbands Deutscher Sinti und Roma Nordrhein-Westfalen, einen Kranz am Mahnmal „Ehra“ niedergelegt.

Landtagsvizepräsidentin Behrivan Aymaz bei der Gedenkfeier zum 80. Jahrestages des Auschwitz-Erlasses.

„Wir gedenken der Sinti und Roma, die geschmäht, deportiert und ermordet wurden. Hunderttausende fielen dem Rassenwahn der Nationalsozialisten zum Opfer. Es bleiben auch die individuellen Schicksale wie des Mädchens Ehra in Erinnerung. 
Vorurteilen entgegenzuwirken, die in der deutschen Gesellschaft gegen Sinti und Sintize sowie Roma und Romnja auch heute noch weit verbreitet sind, und Schutz vor Diskriminierung und Anfeindung zu bieten, ist eine vordringliche politische Aufgabe. Der Kampf gegen Antiziganismus muss fortwährend auf allen Ebenen geführt werden - für unsere offene, vielfältige und demokratische Gesellschaft. Dieses Gedenken heute muss für uns auch ein Erinnern in die Zukunft sein und mahnt uns, Verantwortung für die Gegenwart zu übernehmen,“ sagte Landtagsvizepräsidentin Berivan Aymaz.

Am Alten Hafen in Düsseldorf steht die Figur des Mädchens „Ehra“. Die Bronze-Plastik erinnert an die während der NS-Zeit ermordeten Düsseldorfer Sinti und Roma. An diesem Mahnmal legte Landtagsvizepräsidentin Berivan Aymaz heute bei der Gedenkfeier des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Nordrhein-Westfalen einen Kranz nieder.

Die Vizepräsidentin nahm gemeinsam mit dem Düsseldorfer Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, Bürgerinnen und Bürgern, Mitgliedern des Vereins Carmen sowie Vertreterinnen und Vertretern der Sinti und Roma in Düsseldorf und Nordrhein-Westfalen an der Gedenkveranstaltung teil.

Das Mädchen Ehra wurde während der Nazi-Zeit im Lager am Höherweg in Düsseldorf Lierenfeld interniert. Dort waren rund 200 Düsseldorfer Sinti und Roma festgesetzt worden. Ehra wurde gemeinsam mit ihnen am 16. Mai 1940 deportiert. Rund zweieinhalb Jahre später, am 16. Dezember 1942, erlies Heinrich Himmler den „Auschwitz-Erlass“. Es war der Befehl, die letzten Sinti und Roma aus Deutschland und aus den besetzten Ländern in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau zu deportieren.

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