27.01.2021 / Am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar hat der Präsident des Landtags, André Kuper, im nordrhein-westfälischen Parlament die Notwendigkeit des Erinnerns auch in Pandemiezeiten hervorgehoben: „Wir dürfen das Erinnern nicht vergessen: Antisemitismus, Extremismus und Menschenhass sind noch nicht besiegt. Man findet sie direkt vor unserer Haustüre.“ Vor Eintritt in die Tagesordnung der Plenarsitzung des Landtags gedachten die Abgeordneten mit einer Schweigeminute der Opfer.
Aus Anlass des Gedenkens an die Opfer des Holocaust sind im Landtag aktuell zwei Ausstellungen der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf zu gegenwärtigen Gefahren des Antisemitismus zu sehen. Aufgrund der geltenden Pandemie-Einschränkungen ist ein Besuch der Ausstellungen für Gäste allerdings nicht möglich. „Wir haben die Ausstellungen dennoch aufgebaut, um deutlich zu machen: Nordrhein-Westfalen bleibt wachsam“, sagte Landtagspräsident Kuper in einer Video-Botschaft zur Eröffnung der Ausstellungen. Besonders bedrückend lese sich die Hetze gegen Mitarbeiter der jüdischen Gemeinde Düsseldorf, die sich bereit erklärt hat, aktuelle Hassbriefe und Drohmails in einer Teilausstellung zu dokumentieren.
An einer Videobotschaft zum Gedenktag haben sich auch die Antisemitismusbeauftragte des Landes, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, Dr. Oded Horowitz, und Professor Dr. Jürgen Wilhelm, Vorsitzender der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, beteiligt. Das Video zum Gedenken an die NS-Opfer finden Sie hier.
Der jährliche Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus erinnert an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 durch Soldaten der Roten Armee. Allein dort ermordeten die Nationalsozialisten über eine Million Menschen überwiegend jüdischen Glaubens.