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LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN
16. Wahlperiode

 

E  16/1277

 

18.06.2015

 

 

 

Enquetekommission V

 

Ingrid Hack MdL

 

 

     Einladung

 

11. Sitzung (öffentlich/Live-Stream)
der Enquetekommission V

am Montag, dem 24.08.2015,
vormittags 10.30 Uhr, Raum E 3 - D 01

 

Landtag Nordrhein-Westfalen

Platz des Landtags 1

40221 Düsseldorf

 

Gemäß § 53 Abs. 1 der Geschäftsordnung des Landtags berufe ich die Enquetekommission ein und setze folgende Tagesordnung fest:

 

 

Tagesordnung

 

 

Zeitpolitik

 

- Anhörung von Sachverständigen

 

 

 

gez. Ingrid Hack MdL
- Vorsitzende -

 

 

F. d. R.

 

 

 

Sascha Symalla

Kommissionsassistent

 

 

Anlage

Verteiler

Fragenkatalog


 

Öffentliche Anhörung von Sachverständigen

der Enquetekommission V
zur Zukunft der Familienpolitik in Nordrhein-Westfalen

 

"Zeitpolitik“

 

24. August 2015, 10.30 Uhr, Raum E 3 - D 01

 

Verteiler

 

 

Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen Spitzenverbände c/o Städtetag NRW

 

Deutsches Jugendinstitut e.V.

 

Dr. Angelika Engelbert

Zentrum für interdisziplinäre Regionalforschung

Ruhr-Universität Bochum

 

Prof. Dr. Ulrich Mückenberger

Universität Hamburg

Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

 

Prof. Dr. Hartmut Rosa

Friedrich-Schiller-Universität Jena

Institut für Soziologie

 

Prof. Dr. Ludwig Stecher

Justus-Liebig-Universität Gießen

Institut für Erziehungswissenschaft

 

Dr. Sybille Stöbe-Blossey

Universität Duisburg-Essen

Fakultät für Gesellschaftswissenschaften

Institut Arbeit und Qualifikation

 

Hans-Böckler-Stiftung

 

 

Deutsche Gesellschaft für Zeitpolitik e.V.

c/o Prof. Dr. Dietrich Henckel

Technische Universität Berlin

Institut für Stadt- und Regionalplanung

FG Stadt- und Regionalökonomie

 

Deutsche Gesellschaft für Systemische

Therapie, Beratung und Familientherapie e. V.

 

 

berufundfamilie

 

Feministisches Institut Hamburg

 

 

LAGF - Landesarbeitsgemeinschaft der Familienverbände in Nordrhein-Westfalen

c/o Familienbund der Katholiken Landesverband NRW e.V.

 

 

Landesjugendring NRW e.V.

 

 

Landeselternbeirat der Kindertagesstätten in NRW

 

 

LandesschülerInnenvertretung NRW

 

Kinder- und Jugendrat Nordrhein-Westfalen

c/o Landschaftsverband Westfalen-Lippe

Landesjugendamt Westfalen

 

Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe e.V.

Prof. Dr. Uwe Becker

 

 

Verband alleinerziehender Mütter und Väter

Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V.

 

Verband berufstätiger Mütter e.V.

 

 

Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände

 

 

Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung

der Bundesagentur für Arbeit

 

Institut der deutschen Wirtschaft e.V.

Dr. Hans-Peter Klös

 

Verband deutscher Unternehmerinnen e.V.

 

 

Landesvereinigung der Unternehmensverbände Nordrhein-Westfalen e.V.

 

Handelsverband Nordrhein-Westfalen e.V.

 

IHK NRW - Die Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen e. V.

 

Handwerkskammer Düsseldorf

Claudia Schulte

 

ver.di - Landesbezirk NRW

 

Uwe Tigges

RWE AG

 

Imke Meyer

 

 

 


 

Anhörung

der EK V

zur Zukunft der Familienpolitik in Nordrhein-Westfalen

 

"Zeitpolitik“

 

am 24. August 2015

10.30 Uhr, Raum E 3 - D 01

Fragenkatalog

 

 

Block I: Familienzeit allgemein

 

1.     

In welche Zeitsysteme sind Familien in ihrer Entwicklung eingebunden?

2.     

Wer ist in welchem System der Taktgeber (Familie, Kinder)?

3.     

Welche zeitlichen Rahmenbedingungen bestimmen das Familienleben?

4.     

Wie unterscheiden sich die zeitlichen Anforderungen an einzelne Familienmitglieder voneinander?

5.     

Wie unterscheiden sich die zeitlichen Anforderungen an die Geschlechter in Familien? Welche Faktoren bedingen diese Unterschiede?

6.     

In welchen Phasen in der Lebensverlaufsperspektive sind Menschen auf  unterstützende Maßnahmen zur zeitlichen Entlastung besonders angewiesen und wie sollte diesen Bedürfnissen begegnet werden?

7.     

Welche besonderen Zeitbedürfnisse haben alleinerziehende Mütter und Väter und wie kann diesen in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik begegnet werden?

8.     

Welche zeitlichen Herausforderungen ergeben sich für pflegende Angehörige und wie kann diesen begegnet werden?

9.     

Bedarf es spezifischer Ansätze der Familienzeitpolitik im Hinblick auf Familien mit Migrationshintergrund?

10.  

Welchen Einflüssen werden die zeitlichen Ressourcen von Familien in den kommenden Jahren unterworfen sein?

11.  

Welche Schwierigkeiten bringt ein eventuelles Ungleichgewicht bei Zeitwünschen und Zeitbudget der einzelnen Familienmitglieder mit sich?

12.  

Lässt sich anhand des Zeitdrucks für Eltern eine Zunahme von Erschöpfungskrankheiten bei Eltern feststellen und wenn ja, welche?

13.  

Lässt sich anhand des Zeitdrucks für Kinder eine Zunahme von Erschöpfungskrankheiten bei Kindern feststellen und wenn ja, welche?

14.  

Inwieweit machen sich für Familien deren ökonomischen, sozialen und kulturellen Unterschiede in der Wahrnehmung ihrer mangelnder Zeitsouveränität bemerkbar?

15.  

Wird der Familie, als wichtigstem Bildungsort und Sozialinstanz eines Kindes, durch Betreuungsstrukturen, Arbeitszeitregelungen strukturell Zeit abgegraben und damit als Institution geschwächt?

16.  

Nur wenn Familien auch eine ausreichende finanzielle Grundlage durch Erwerbslohn bzw. staatliche Unterstützung erfahren und die Infrastruktur entsprechende organisatorische und physische Ressourcen vorhält, kann sich Familien-Zeit in all ihren Dimensionen entwickeln. Sollte Zeit für Familie vor diesem Hintergrund und unter Berücksichtigung der familienpolitischen Trias als Produkt des Zusammenspiels von Geld und Infrastruktur verstanden werden?

17.  

Wie kann freiwilliges Engagement, z.B. das von nicht-mehr-erwerbstätigen Generationen, stärker zur zeitlichen Entlastung der Familien eingebunden werden? Welche Anreize sind erforderlich und welche bestehenden Projekte haben Modellcharakter?

18.  

Wie gelingt es, die verschiedenen Zeitsysteme, in die Familien eingebunden sind, zu synchronisieren?

19.  

Wie kann die individuelle Zeitsouveränität von Familienmitgliedern gestärkt werden? Was halten Sie vom Konzept der individuellen Zeitsouveränität?

20.  

Welche Maßnahmen empfehlen sich um miteinander in Konflikt stehende Zeitstrukturen von Familienmitgliedern abzubauen?

21.  

Wie beurteilen Sie die folgenden perspektivischen zeitbezogenen Bewältigungsalternativen:

§  Zentrale Anlaufstelle für Familien in den Kommunen

§  Potential von Haushaltsroboter und weiterer elektronischer Assistenz im Haushalt

§  Infrastrukturmaßnahmen zur Erhöhung der Attraktivität von Dienstleistungen (z.B. Abholstationen für Lebensmittel an Pendlerparkplätzen, reservierte Parkplätze für Paketdienste und Lebensmittellieferservice)

§  Verbesserung der Genehmigungsmöglichkeiten für Lebensmittelautomaten

§  Verbesserung des ÖPNV

22.  

Welche Erhebungsinstrumente zur Erfassung von Zeitbedürfnissen (Fragebögen, Zeittagebücher, Interviews etc.) erweisen sich als zielführend – auch mit Blick auf „lokale Bündnisse“, in die Familien aktiv einbezogen werden?

 


 

Block II: Politik allgemein

 

1.     

Familie stellt insgesamt eine permanente tägliche Herstellungsleistung dar. Zeit für Familie ist dabei von strukturellen und spontanen Aspekten wie Quantität, Qualität, Verfügbarkeit oder Wertigkeit geprägt. Welche dieser Aspekte lassen im Sinne der Familien durch Politik wie beeinflussen?

2.     

Welche Gründe können Sie nennen, die zu strukturell bedingten Zeitkonflikten für Familien in NRW führen können?

3.     

Wie kann das Land NRW als Gesetzgeber konkret die Ursachen von strukturell bedingten Zeitkonflikten bei Familien verändern?

4.     

Wie kann das Land NRW als Gesetzgeber konkret die strukturell bedingte Zeitsouveränität der Familien verbessern?

5.     

Welchen Anteil haben öffentliche Taktgeber an der Verschärfung von Zeitkonflikten von Familienmitgliedern?

6.     

Wie können für Familien neue, zeitlich entlastende Dienstleistungsangebote zum Beispiel für spezielle Betreuungsnotsituationen (z.B. krankes Kind bei Erwerbstätigkeit, Überstunden oder Dienstreise) geschaffen werden und welche Anforderungen müssen diese erfüllen?

Aktuell werden die die drei Phasen von Kindheit (Lernen/Sozialisation), Erwachsenensein (Arbeit/Reproduktion) und Alter (Regeneration/Rekreation) sequentiell und einander ausschließend betrachtet. Bietet das niederländische Modell des „Verlofspaaregeling“, das eine Vorentnahme von Zeit aus der Rente erlaubt, die Möglichkeit, die drei Lebensphasen miteinander und die Erwerbstätigkeit besser mit Fürsorgetätigkeiten zu verzahnen? Oder stellt ein pauschales Zeitkonto für Fürsorgezeiten, dass es ermöglicht, über den Lebensverlauf verteilt bezahlte und unbezahlte Freistellung in Anspruch zu nehmen, ein optimaleres Modell hierfür dar?

8.     

Sollten die Partnermonate beim Elterngeld ausgedehnt werden? Besteht bei Betrachtung der Nutzung der Partnermonate ein Zusammenhang, ob Väter ihre Rolle in der Familie auch nach der Elternzeit engagierter wahrnehmen, wenn sie in der Elternzeit für Fürsorge und Haushalt für einen längeren Zeitraum alleinverantwortlich waren?

9.     

Welche besonderen Anforderungen haben Familien unter dem Zeitaspekt an Mobilität (lange Wege im ländlichen Raum, kurze Beine - kurze Wege?)

10.  

Welche Rolle spielen Ihrer Auffassung nach flexible Zeiten in den Bildungs- und Betreuungseinrichtungen? Was könnte verbessert werden?

11.  

Wo bestehen Versorgungslücken Im Sinne einer familien-/fürsorgezeitfreundlichen Infrastruktur?

12.  

Wie kann familiäre Fürsorgearbeit in der Gesellschaft solidarisch abgesichert werden?

13.  

Wie kann eine entlastende Familienzeitpolitik auch für Familien mit geringem Einkommen und/oder Familienangehörigen in prekären Beschäftigungsverhältnissen ermöglicht werden?

14.  

Bedarf es spezifischer Ansätze der Familienzeitpolitik im Hinblick auf Familien mit gleichgeschlechtlichem Elternpaar?

15.  

Welche weiteren Faktoren der Familienpolitik sehen Sie? Welchen Stellenwert hat eine zeitliche Entlastung im Vergleich zu anderen politischen Einflussgrößen der Familienpolitik?


 

Block III: Kommunale Familienzeitpolitik

 

1.     

Welchen zeitlichen Restriktionen sind Kinder, Jugendliche und Eltern in den unterschiedlichen Lebensphasen (Kinder im Kindergartenalter, im Grundschulalter, in der weiterführenden Schule) unterworfen? Wie lassen sich Freiräume, also selbstbestimmte Zeiträume und Orte für Familien, für Kinder und Jugendliche, für Erwachsene in der Familienphase organisieren und nachhaltig sichern?

2.     

Welche Bedeutung kommt der kommunalen Ebene beim Thema Zeitpolitik zu?

3.     

Wie ist das Kosten-Nutzen-Verhältnis von kommunaler Familienzeitpolitik?

4.     

Wie kann kommunale Familienzeitpolitik vor Ort etabliert werden (Vorbereitung und Begleitung des kommunalen Entscheidungsprozesses, Öffentlichkeitsarbeit)?

5.     

Welche Handlungsfelder kommunaler Familienzeitpolitik bestehen?

6.     

Welche Ansätze in der Sozialraumplanung können Familien entlasten (Bsp. Mehrgenerationenhäuser, Quartiersentwicklung etc.)?

7.     

Welche Konzepte, Instrumente, Modelle sind besonders geeignet um kommunale Familienzeitpolitik zu gestalten? Gibt es Best Practise-Beispiele?

8.     

Welche Anforderungen müssen/können an für Familien passgenaue und bedarfsgerecht gestaltete Zeitstrukturen und Öffnungszeiten öffentlicher Institutionen (z.B. Öffnungszeiten von Bibliotheken, Bürgerämtern etc.) und privater Dienstleister (Sprechstundenzeiten bei Ärzten, Handwerkerzeiten usw.) gestellt werden?

9.     

In welcher Form können Zeitbüros, die zumindest in Italien zu den zentralen Instrumenten lokaler bzw. kommunaler Zeitpolitik gehören und in Deutschland z.B. in Bremen getestet wurden, auch auf kommunaler Ebene in Nordrhein-Westfalen eine Möglichkeit bieten, um die zeitliche Alltagsqualität von Familien zu verbessern, indem sie neue, bedarfsgerechte Zeitarrangements erarbeiten?

 


Block IV: Arbeitswelt/Vereinbarkeit

 

1.     

Welchen Einfluss hat die Arbeitswelt auf zeitliche Ressourcen? Welchen Anteil hat die Arbeitswelt an familiären Zeitkonflikten? Wie unterscheiden sich diese Zeitkonflikte in den unterschiedlichen Berufsgruppen?

2.     

In welche Richtung muss sich Zeitoptimierung entwickeln: Ist eine stärkere Orientierung an der Arbeitszeit sinnvoll oder muss die Flexibilität der Arbeitskraft zugunsten von Familienzeit zurückgedrängt werden?

3.     

Welchen Beitrag kann die Wirtschaft im Hinblick auf eine am Lebensverlauf von Menschen orientierte Personalpolitik leisten?

4.     

Wie gelingt es, die Zeitsouveränität im Erwerbsleben zu erhöhen, Zeitkonflikte verschiedener Institutionen (Öffnungszeiten Kita, Schule, Verwaltung, Läden, Arztsprechstunden, ÖPNV etc.) zu entschärfen und die Zeitgestaltung in Familien (z.B. durch familienunterstützende haushaltsnahe Dienstleistungen) zu erleichtern? 

5.     

Welche Rolle spielen flexible Arbeitsmodelle für Männer und Frauen in Unternehmen und Verwaltungen? Was könnte verbessert werden?

6.     

Inwiefern kann eine 32-Stunden-Woche als Familienarbeitszeit nicht nur einen Beitrag zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf und partnerschaftlichen Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit leisten, sondern auch zur Geschlechtergerechtigkeit beitragen und so die drastischen Unterschiede in den Karriere- und Einkommenschancen zwischen Frauen und Männern negieren? Sollte dieses Familienarbeitszeitmodell generell für Fürsorgezeiten gelten?

7.     

Wie ist in diesem Zusammenhang die Wirksamkeit von weiteren Instrumenten wie Arbeitszeitkonten, Zeitansparmodelle Telearbeit, sonstigen digitalen Kommunikationsmöglichkeiten oder die Kompensation durch eine Lohnersatzleistung zu bewerten?

8.     

Ist Heimarbeit wirklich ein Beitrag zur Entlastung der Erziehungspartner bzw. ein Gewinn an Zeitsouveränität oder nützt es mehr dem Arbeitgeber, weil es die Arbeit noch weiter in den Privatbereich entgrenzt?

9.     

Welche weiteren Konzepte und Maßnahmen tragen dazu bei, Arbeit so zu organisieren, dass mehr Zeit für Familie bzw. Zeit für Fürsorge mit Blick auf Pflege bleiben? Wie können Anreize geschaffen werden, um Erwerbs- und Fürsorgearbeit gerechter zwischen den Geschlechtern zu verteilen? Wie kann eine familien- bzw. fürsorgefreundliche Arbeitszeitgestaltung für beide Geschlechter aussehen?

10.  

Inwieweit konterkarieret die gegenwärtige Arbeitskultur, z.B. Anwesenheitszeiten als Zeichen für Loyalität und Heimarbeit als Zeichen des Kontrollverlustes, die Ziele der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und welche Diskurse sowie Maßnahmen sind erforderlich, um einen Arbeitskulturwandel herbeizuführen?

11.  

Welche Möglichkeiten bieten sich für Unternehmen in Nordrhein-Westfalen, sich auf die verschiedenen Lebensphasen ihrer MitarbeiterInnen flexibel einzustellen? Und wie können insbesondere kleine- und mittelständische Unternehmen dies auch umsetzen?

12.  

Welche Maßnahmen tragen dazu bei Arbeit so zu organisieren, dass mehr Zeit für Familie bleibt?

13.  

Welche Aufgaben ergeben sich für gesellschaftliche Akteure aus der zunehmenden Erwerbstätigkeit von Frauen bei wesentlich gleichbleibender Rollen- und damit Zeitverteilung von Männern und Frauen in den Familien?

14.  

Welche Möglichkeiten bestehen allen voran für erwerbstätige Mütter bestehende Zeitkonflikte zu reduzieren und lassen sich dabei Kriterien festmachen, nach denen sich die Zeitkonflikte für Mütter z.B. bei Betrachtung der Arbeitszeit potenzieren?

15.  

Inwieweit lässt sich über befristete Teilzeitmodelle mit einem Rückkehrrecht in Vollzeit dieses Erwerbsmodell auch für Väter/Männer interessant erscheinen lassen um mehr Fürsorgezeiten zu übernehmen?

16.  

Wie müssten Arbeitswelten gestaltet sein um berufliche Weiterentwicklung und Karriere von Arbeitnehmerinnen/Arbeitsnehmern, die in Teilzeit arbeiten auch in Führungspositionen zu ermöglichen?

17.  

Wie können Wege geschaffen werden, um Selbstständigen und FreiberuflerInnen Zeiten der Fürsorge und Erholung zu ermöglichen?

18.  

Wie kann mehr Mitbestimmung bei der Arbeitszeitgestaltung für alle Berufstätigen erwirkt werden?

 


 

Block V: Schule und Kita

 

1.     

Welche Anforderungen müssen an die zeitliche Gestaltung von Betreuungsarrangements in Kindertageseinrichtungen und Schulen gestellt werden, damit diese den elterlichen Arbeitswelten gerecht werden können? Wie lassen sich verlässliche Kernzeiten in den Bildungs- und Betreuungseinrichtungen Kita und Schule festschreiben und welche zeitlichen Ausgestaltung ist dafür erforderlich?

2.     

Welche Schlussfolgerungen lassen sich daraus ziehen, dass gemäß dem Monitor „Familienleben 2013“ der Wunsch nach mehr Zeit für Familie bei Eltern von Kindern unter 18 Jahren bei einem Haushaltsnettoeinkommen von über 3.000 Euro mit Abstand am Größten ist? Haben diese Eltern zu wenig Zeit? Verfügen Eltern mit geringerem Einkommen über mehr Zeit oder stellt sich für letztgenannte  Eltern die Zeitfrage aufgrund anderer gravierender Problemlagen erst gar nicht?

3.     

Welche weiteren zeitlichen Konkurrenzsituationen neben der Vereinbarkeit von Familie und Beruf lassen sich für Eltern feststellen? Welche Bedeutung hat dabei insbesondere die Erwartungshaltung gegenüber Mütter, dass 80 Prozent der Deutschen die Auffassung vertreten, Mütter sollten nachmittags Zeit haben, um ihren Kindern beim Lernen zu helfen?

4.     

Familien organisieren ihren Lebensalltag zusehends nach betrieblichen Abläufen bzw. Produktionsprozessen. Wie ist diese Entwicklung aus der Sicht der Kinder gerade unter dem Aspekt der qualitytime zu bewerten?

5.     

Nach herrschender Meinung wird vom „robusten Kind“ gesprochen, das sich flexiblen Zeitanforderungen und Betreuungsarrangements anpassen kann. Doch welche Zeitwünsche stellen Kinder und Jugendliche an sich selbst, an ihre Eltern und an die Gestaltung ihres Lebensumfeldes?

6.     

Über welche Eigenzeitressourcen sollten und wollen Kinder und Jugendliche verfügen und welche Anforderungen werden an diese Eigenzeitressourcen von Kindern und Jugendliche gestellt?

7.     

Welche zeitlichen Faktoren nehmen Kinder und Jugendliche als stressrelevant und/oder restriktiv wahr?

8.     

Lässt sich anhand des Zeitdrucks für Kinder eine Zunahme von Erschöpfungskrankheiten bei Kindern feststellen und wenn ja, welche?

9.     

Welche Zeitbedürfnisse haben Kinder und Eltern (Erwerbsleben, Familienmitglieder, Paarbeziehung, Eigenzeit)?

10.  

Wie sehen die Vorstellungen und Wünsche von Familien (Eltern, Kinder, Großeltern, an der Fürsorge beteiligte Verwandte oder Bekannte) bezüglich frei verfügbarer Zeiten aus?

11.  

Wie haben sich die zeitlichen Anforderungen an den Alltag von Kindern und Jugendlichen in den vergangenen zwei Jahrzehnten verändert und welche Konsequenzen sind daraus aus zeitpolitischer Sicht zu ziehen?

12.  

Wie steht die persönliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen im Verhältnis zu den vorhandenen Zeitbudgets im Alltag? Haben Kinder und Jugendliche genügend zeitliche Freiräume?